SK-SIA setzt weitere Meilensteine im Inline-Alpin-Bereich

von Dr. Wolfgang Schrader

 

Progression durch Kooperation

Auch für die Saison 2004 können die Verantwortlichen der SK-SIA im Bereich Inline-Alpin eine erfolgreiche Bilanz ziehen. Wie die Statistiken belegen, setzt sich die Ausbreitung der Sportart mit unverminderter Geschwindigkeit fort. Immer mehr Skater schließen sich der Inline-Alpin-Szene an. Allen gemeinsam ist die Faszination am Rennlauf auf abschüssigen Asphaltpisten, wobei die technischen wie die psycho-physischen Herausforderungen als Antriebskräfte und Motivationsträger auf Seiten der Athleten wirken.

Ausschlaggebend für den anhaltenden Expansionstrend dürfte wohl die dynamische Wechselwirkung zwischen wachsender Popularität und zunehmender Professionalisierung des Sport- und Renngeschehens sein. Hinter dem Erfolgskonzept anhaltender Progression steht die Arbeit des Verbandes (DRIV) und der Vereine sowie deren konstruktive Zusammenarbeit, die wiederum vom beherzten Engagement einer Vielzahl von Ehrenamtlichen und dem fruchtbaren Dialog aller Beteiligten getragen wird.

 

Erfolgsbilanz 2004

Die hohe Effizienz bei der Umsetzung wichtiger Projekte im Jahr 2005 mag als Beleg dafür gelten, dass die Kooperationspartner auf dem richtigen Weg sind:

Meisterschaften
Mit der Durchführung der Weltmeisterschaften und der „Offenen Internationalen Bayerischen Meisterschaften“ in Aßling gelang dem TSV 1860 München und dem TSV Aßling am ersten Juniwochenende ihr erfolgreiches Debüt als Ausrichter. Während das Wetter und die internationale Beteiligung zu wünschen übrig ließen, empfahl sich die Strecke aufgrund ihres Gefälles und ihrer Exposition für weitere hochkarätige Veranstaltungen.

 

Weltmeister und Platzierte bei der WM im Riesenslalom: Michaela Maurer (links vorne) und Klaus-Herrmann Witzmann (hinten Mitte) hatten bei den Junioren ebenso die Nase vorne wie Tina Jauss bei den Damen (mittlere Reihe: Dritte von rechts) und Daniel Ladurner bei den Herren (nicht abgebildet).

Ebenso reibungslos verliefen die Deutschen Meisterschaften im Riesenslalom am 17. Juli 2004. Bereits zum dritten Mal in Folge lag die sportliche Austragung des Rennens und die Ehrung der Besten dieser Disziplin auf nationaler Ebene in den Händen des WSV Neukirchen beim Hl. Blut. Als strahlende Sieger verließen Maria Vogl (Juniorinnen) und Patrick Plass (Junioren) sowie Marco Scholtes (Herren) und Ina Hartlieb (Damen) die Skateranlage am Hohen Bogen.

Für einen erfolgreichen Verlauf der Bayerischen und Deutschen Meisterschaften im Slalom zeichnete Leitershofen verantwortlich. Beide sportlichen Großereignisse am letzten Juliwochenende wurden, wie auch die Rennen zuvor, von den Mitgliedern der Deutschen Inline-Alpin-Nationalmannschaft dominiert. Zu nationalen Meisterehren kamen Klaus-Hermann Witzmann (Junioren) und Daniela Mattes (Juniorinnen) sowie Tina Jauß (Damen) und Markus Weigl (Herren).

Nicht zu vergessen der Downhillbereich, neben Riesenslalom und Spezialslalom eine weitere Domäne der Sportkommission Skateboard, Inline und Alpin, wo Borgholzhausen zum wiederholten Male als Ausrichter den Zuschlag für die DM 2005 erhielt. Abonnementsieger Tobi Wöhrle holte sich hier in gewohnt souveräner Weise den Sieg bei den Männern, während Tina Jauß die gesamte weibliche Konkurrenz hinter sich ließ.

 

DRIV-Punkterennen
Auch 2004 leisteten mit der Ausrichtung von DRIV-Punkte-Rennen weitere Vereine einen wichtigen Beitrag zur Imageförderung des Inline-Alpin-Sports. So erwiesen sich der TSV Haarbach, der FC Cham, der SC Bodenmais und der SV Unterensingen, der zugleich die baden-württembergischen Meisterschaften im Slalom ausrichtete, als zuverlässige Organisatoren und freundliche Gastgeber.

Europa-Cup
Ein echter Meilenstein in der noch jungen Geschichte der alpinen Skaterszene konnte mit der erstmaligen Durchführung eines Europacups gesetzt werden. Unter der verantwortlichen Leitung von Sigi Zistler gelang die grenzübergreifende Koordination einer bemerkenswerten Veranstaltungsserie. Während mit Bürs und Matrei zwei österreichische Austragungsorte als Ausrichter fungierten, zogen das italienische Burgeis und Bassano del Grappa die internationale Elite ebenso an, wie in heimischen Gefilden der FC Cham und der WSV Kiefersfelden. Mit Klaus-Hermann Witzmann und Mara Güntert stellte die deutsche Vertretung die Sieger in beiden Geschlechtsklassen.
Dass sich die internationale Serie als Unternehmen mit Zukunft erweist, zeigt das Interesse weiterer europäischer Veranstalter, unter ihnen die Schweiz, Tschechien, Slowenien, Lettland und Russland. Angesichts der Rekrutierung dieser Staaten rückt auch das Ziel einer Anerkennung durch die FIRS (Féderation Internationale de Roller Sports) immer näher.

 

Ergebnisauswertung und Ranglisten

Das Engagement von Wolf-Dieter Plass, Tuttlinger „Urgestein“ in Sachen Inline-Alpin-Sport, ermöglichte für 2004 erstmals eine objektive Auswertung und Darstellung der Ergebnisse in Form von Punkte- und Ranglistentabellen. Laufende Aktualisierungen der Übersichten, die neben vielen anderen Informationen auf der Internetseite www.inline-alpin.com hinterlegt sind, erfolgten aufgrund des großen Sachverstandes des Autors ausgesprochen zügig und zuverlässig.

Offizielle Homepage der Sportkommission Skateboard, Inline und Alpin für den Bereich Inline-Alpin

Nationalmannschaft und Landeskader

Nach einem erneuten Wechsel im Trainerstab firmieren Sepp Augscheller und Stefan Trum, der Nachfolger von Michael Billmaier-Grill, als gleichberechtigtes Trainertandem. Im Rahmen mehrerer Trainingslager gelang es auch während der Saison 2004, die Leistungen der Athleten zu steigern und neue Ideen in Sachen Trainingsarbeit zu realisieren. Die Sportwelt in Ottobeuren bot, wie schon so häufig, die besten Bedingungen für effiziente und abwechslungsreiche Regenerations- und Fitnessmaßnahmen.

Aufgrund einzelner Abgänge und Neuaufnahmen änderte sich die Zusammensetzung des Kaders nur unwesentlich, so dass in der kommenden Wettkampfphase auf gewachsene Strukturen zurückgegriffen werden kann.

Das materielle und finanzielle Engagement von Sponsoren und Partnern aus Industrie und Sportartikelbranche ermöglichen es, dem Nationalteam ein einheitliches Auftreten zu verleihen. In den Zeiten knapper Kassen fehlen jedoch nach wie vor Zuwendungen, um der Nachwuchsarbeit mehr Effizienz zu verleihen.

Letztere erfolgt derzeit lediglich in den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg in Form von Landeskadern, wo allerdings bereits beträchtliche Erfolge erzielt werden, die sich in einer breiten Nachwuchsriege manifestieren. Nachdrängende Talente mit viel Trainingsfleiß sorgen dafür, dass die Qualität des Inline-Alpin-Sports immer weiter vorangetrieben wird und eine erhöhte Leistungsdichte die Wettkämpfe spannender und attraktiver erscheinen lässt.

 

Ausblick

Dem Wahlspruch „Nach der Saison ist vor der Saison“ folgend, sind die Vorbereitungen in vollem Gange. Sichtbar wird dies am Rennkalender 2005, der sich bereits in gewohnter Weise terminstrotzend präsentiert.

Die Vielzahl der Rennen mag einerseits als Indiz für das wachsende Interesse am alpinen Inline-Rennsport zu werten sein. Andererseits erwächst gerade aus diesem Phänomen die Notwendigkeit, dem Renngeschehen eine hierarchische Struktur zu verleihen, die es jedem Athleten ermöglicht, sich auf einem ihm adäquaten Leistungsniveau zu messen. Eine Kategorisierung der Wettkämpfe in Verbindung mit der Festlegung entsprechender Qualifikations- und Selektionskriterien scheint dringend erforderlich, um Sportlern, Zuschauern und Medien mehr Anreize zu bieten und somit die Sportart insgesamt aufzuwerten.

Angesichts der Zielsetzung, die „Profilbildung“ im Inline-Alpin-Bereich voranzubringen, gilt es weitere Schritte und Reformen zu unternehmen, um Progression auch in Zukunft zu gewährleisten. Erfolg wird sich allerdings nur einstellen, wenn kooperativ geplant und gehandelt wird.